Wie es uns gefällt.

Wie es uns gefällt.

2016 Mailand im April. Die Herrschaft des Materials und der Farben. Oder des Handwerks und der Muster. Wie auch immer diese Schlacht ausgeht. Für uns ist der Sieger sehr schnell klar: Die Stadt Mailand selbst. Jede Ecke bietet unfassbar schöne Innen- und Aussenräume, die studentischen Prototypen und professionellen Inszenierern wie Vitra ganz einfach die richtige Bühne ist. Und darin und darum finden sich Paarungen wie Kork und Korb, Spiegel und farbiges Glas, Mid-Century-Messing und Murano-Glas, Memphis und Stracciatella, wozu das YK-Blau perfekt passt und gleich daneben Verlauf und Pastell, und doch strenge Geometrie und Ornamentik. Und immer wieder durch den Asphalt schiessen die Topfpflanzen in tropischen Größen oder makramee-artigen Blumenampeln. Ornament ist weit entfernt von Verbrechen. Ganz im Gegenteil. Es wird bunt im angenehmen Sinne und doch systemintern farbharmonisch mit gepulverten Gestellen zum Polster. Schnick-Schnack wie Tierchen und Töpfchen müssen nicht mehr draussen bleiben. Sie werden von vielen Möbelherstellern angeboten. Aus Möbelmarken sollen Philosophien werden, die den Käufer komplett eindecken könnten. Die Ausstellungen, ob auf der Messe oder in den Fuorisalone wirken wie gesamthafte Collagen. Vom Teppich bis zum Holzelefanten und zur Wanduhr, kann man innerhalb eines Messe-Standes bleiben und EINKAUFEN. Highlevel-Ikea. Machts vielen orientierungslosen Einrichtern leichter. Fehlt nur noch das passende Essen.

Man spürt, dass viele auf Nummer sicher gehen. Lediglich Moooi und sehr viele Automarken stellen im Salone-Umfeld die Grenze zwischen Kunst und Massenprodukt in Frage.

Was uns sehr gefallen hat, waren überraschend viele frische gute Ansätze im Salone Satellite. Der Messestand von Arper mit den Farbwelten, die den Brückenschlag für diverse Trends geschafft haben – die Ausstellung von Hay, die alles richtig gemacht haben, bis auf den Preis des Cappuccinos – die Installation von FRAME, die Memphis so richtig in die Arme nahm – der Auftritt von Tom Dixon, der den Weg wert war.

Und eine Zeile mit doppeltem Abstand verdient Lensvelt für die ´Boring Collection´ und die Lund University, die sich beide mit unserem Kernthema `Office` in humorvoll intelligenter Weise präsentiert haben.

´Dare to rug´ und nur falls es eine Übersetzung braucht: Open Borders heisst für uns: Offene Grenzen! Diese sollten weder am Brenner, noch am Torre Velasca um 17 Uhr für Normalsterbliche schliessen. Seletti hats wohl schon geahnt:

https://www.arcade-xxl.de/index.php?news=19727

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