Design Thinking – wie bitte?

Design Thinking – wie bitte?

Nachdem dieses Schlagwort aktuell in aller Munde ist, wollten wir `Entwerfer` auch wissen, was genau dahinter steckt. Und vor allem, ob wirklich was drin steckt, was sich von unserem ganz normalen Entwurfsprozess unterscheidet. Oder ist es nur ein neues Modewort, um teure Workshops als kreativen Ablasshandel zu verkaufen.

Wir sind neugierig und melden uns zu einem eintägigen Workshop an.

Es geht los. Um 09.30 Uhr mitten in München. Auf neun Teilnehmer kommen vier Personen Support in Form von zeichnerischer und photographischer Dokumentation, allgemeinem Workshop-Ablauf und der Moderatorin. Wir fühlen uns rundum gut betreut und nach der Vorstellungsrunde freuen wir  uns auf intensive Stunden in einem großen Mix unterschiedlichster Teilnehmer. Überraschender- und wie sich zeigt, sehr erfrischender Weise, setzt sich die Gruppe nicht nur aus Designern zusammen, sondern aus Bankern, Psychologen, Kaufleuten, Beratern – im Mittelpunkt immer die allgegenwärtige Stopp-Uhr.

Wir steigen gleich mit der ersten Übung ein und es bestätigt sich den ganzen Tag über, dass die methodische Anwendung des DesignThinking-Prozesses in Praxisbeispielen sehr wirksam verständlich wird. Natürlich reicht ein Tag für die vollständige Übernahme der Methodik gar nicht aus. Viele Übungen konnten nicht gemeinsam besprochen werden, dennoch bekommt man ein Gefühl für die Begrifflichkeiten. Wir analysieren Geldbörsen, bauen Spaghetti Türme, skizzieren Richtlinien, absolvieren Interviews, diskutieren und antizipieren und  produzieren sehr viele Post-its. Und immer im Anblick der schwindenden Zeit.

Im Abgleich mit unserem bisherigen Entwurfsprozess gibt es große Schnittmengen, auch wenn wir bisher die Methodiken nicht benannt haben. Was uns immer schon wichtig war, wurde im Workshop bestätigt: Die vom Auftraggeber gestellte Aufgabe vollständig zu prüfen und zu hinterfragen, ob das beschriebene Bedürfnis auch dem Ziel entspricht, das man instinktiv erreichen will. Der Unterschied ist, dass unser Antrieb nicht zwingend Innovation heißt und das Ergebnis nicht immer für viele Erleichterung bringt, sondern sehr individuell auf die Bedürfnisse und den Kostenrahmen unserer Bauherren reagiert. Es wird nicht immer wirtschaftlich sinnvoll und projekthaft notwendig sein, eine solch intensive Recherche zu betreiben, wie der DesignThinking-Prozess sie fordert. Jetzt wissen wir aber offiziell, dass sich unsere Herangehensweise am DesignThinking orientiert und wir viele Anregungen zur Ideenfindung erhalten haben.

Was wir auf jeden Fall im Büroalltag mehr integrieren wollen, ist das Arbeiten im Stehen und Ideenfindung mit Stoppuhr. Letztere ist bereits bestellt und der Knopf für unsere elektrisch höhenverstellbaren Schreibtische wieder im Blickfeld.

Trotz professioneller Taktung dieses intensiven Tages mit Stopp-Uhr, hat am Ende die Zeit doch nicht ausgereicht. Wir sind voller Inspiration und gehen – nicht ganz so leicht – auseinander.

Vielen Dank an die Organisatoren, Begleiter, Teilnehmer und die Moderatorin.

Es war ein guter Tag, dessen Wirkung sicher noch sehr viel länger anhält.

Wenn ihr mehr wissen wollt:

– hier noch ein paar interessante Links:

https://blogs.hbr.org/2012/08/design-thinking-at-edmundscom/
https://t3n.de/news/design-thinking-6-schritten-507155/
https://www.facebook.com/pages/Dan-Academy/416730255144433

Dokumentation und Buchempfehlungen als PDF

– und noch ein paar visuelle Eindrücke von unserem Workshop

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