Mitarbeit schafft Bindung

Mitarbeit schafft Bindung

Ein Tütchen mit Inbusschlüssel und Schrauben ist der Beginn einer emotionalen Bindung mit einem Einrichtungsgegenstand. Das legt jedenfalls eine amerikanische Studie zum „Ikea-Effekt“ nahe. Eigens investierte Zeit, Mühe und die intensive Beschäftigung lassen uns mit dem entstandenen Objekt mehr verbinden als mit einem vormontierten Produkt. Der Wert des Produkts steigt in den Augen des Hobbymonteurs. Er wäre bereit mehr Geld für die Verdinglichung seiner Kompetenz zu zahlen, so berichtet die Baunetz ID im Artikel „Der Ikea-Effekt – Wenn aus Arbeit Liebe wird“ zum Ergebnis der Studie.
Wird „Inbusschlüssel“ durch „Möbelkärtchen“ ersetzt, decken sich diese Erkenntnisse mit unseren Erfahrungen aus der partizipativen Grundlagenermittlung für Büroplanung. Im Rahmen der Praxistage, initiiert von der Hochschuljobbörse, hatten wir die Gelegenheit Studierenden unsere Herangehensweise bei der Büroraumplanung persönlich zu zeigen. Unseren Besprechungstisch zierte eine Tischdecke aus einem maßstäblichen Büroraumgrundriss. Darauf abgestimmte Möbelkärtchen konnten, gemäß der eigenen Bedürfnissen, gelegt werden. Wie wir dabei so aus dem Nähkästchen plauderten, wurde uns wieder besonders bewusst: Die gemeinsame Arbeit an der künftigen Arbeitsumgebung ist ein höchst verbindendes Format. Die aufkommenden Gefühle wollen gehört, toleriert und aufgefangen werden. In Terminen laden wir, mit einfachen Tools die Nutzer dazu ein, ins Gespräch zu kommen und teilzuhaben. Wir vertiefen zusammen in der Praxis, was vorab in Abfragen gewünscht wurde, und übersetzen die Arbeitsweise in einen Arbeitsraum. Diese Form der Mitarbeitereinbindung ist, unserer Erfahrung nach, ein essenzieller Schritt für den späteren Wohlfühlfaktor der neuen Bürofläche, die Akzeptanz der Gestaltung, sowie höhere Wertschätzung des Ergebnisses und Belebung der neuen Fläche. Dem vorkonfektionierten Ikeamöbel wird mehr Wert beigemessen, weil es selbst zusammengebaut wurde. Das neue Büro erscheint wesentlich attraktiver, durch die Erfahrung der eigenen Selbstwirksamkeit. Die Entwicklung und Planung anhand Papier-Möbelplatzhaltern wirkt niedrigschwellig und bildet die Basis für Identifikation und Well-Being im Büroraum. Auf die Hände, an die Grundrisse, fertig los – Richtung perfekt individualisierter selbst gestalteter Bürolandschaft!

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