Besuch des BMW Werks: Betriebsausflug in eine andere Welt

Besuch des BMW Werks: Betriebsausflug in eine andere Welt

Als Büroraumplaner arbeiten wir seit vielen Jahren für den Automobilhersteller BMW. Wie faszinierend die Welt der industriellen Produktion ist, haben wir nun bei einer Werkführung kennenlernen dürfen. Die Technik hinter den Abläufen hat uns begeistert und uns das Produkt unseres Auftraggebers noch ein bisschen näher gebracht. Jetzt freuen wir uns umso mehr, dass wir einen kleinen Teil zur Entstehung der Fahrzeuge beitragen können.

Sie heißen alle KUKA – die orangen Roboter, die einem während der Führung an allen Ecken begegnen. Sie montieren, schweißen und lackieren die Karosserieteile, bis man deutlich erkennen kann, dass hier ein Auto entsteht. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. In den riesigen Produktionshallen von Presswerk, Karosseriebau und Lackiererei fühle man sich wie in einem Science-Fiction-Film: Unzählige Blechteile und Rohkarosserien schweben nach einer programmierten Choreographie durch die Förderstraßen und werden von den Maschinen nach einem exakten Plan bearbeitet. Wir waren beeindruckt zu sehen, wie aus 450 Karosserieteilen ein Rohling wird, wie 12 Roboter in 58 Sekunden 400 Schweißpunkte an einer einzigen Karosserie setzen, oder wie präzise die orangen Helfer beim Lackieren hantieren.

Unsere Werkführung ging am 13 km langen Fördersystem entlang, das aufgrund des Platzmangels über fünf Ebenen verläuft. Vom Pressen und Stanzen der Einzelteile, über das Zusammenfügen zu einem Karosserie-Rohling, bis hin zur vollautomatisierten Lackierstraße – wir bekamen alle Einzelschritte des Autobaus genauestens erklärt.

Nach einem kurzen Besuch bei der Motorkonstruktion wurde es wieder etwas „menschlicher“: In der Montage vervollständigen Produktionsmitarbeiter die fertig lackierten Karosserien mit der vom Kunden gewünschten Ausstattung. In diesem Teil des Werkes lernten wir zum Beispiel, wie das Fahrwerk entsteht, dass die Zusammenführung von Karosse und Motor „Hochzeit“ genannt wird und dass die Arbeit in der Sitzfertigung am stressigsten ist, da die Kunden so viel Auswahlmöglichkeit haben. Bei allen Arbeiten, die die Mitarbeiter verrichten, gibt das Förderband die Geschwindigkeit vor. Auch hier gilt die Taktung des Werkes: 58 Sekunden pro Vorgang.

Das BMW Werk München befindet sich in unmittelbarer Nähe des BMW Museums und wurde teilweise auf Stoßdämpfern gebaut, um die Vibrationen des Presswerks abzuschwächen. Die urbane Lage stellt den Automobilhersteller vor manche Herausforderungen: Strenge Auflagen bezüglich Emission- und Lärmschutz sowie der geringe Platz haben den Erfindergeist gefordert und zahlreiche Sonderkonstruktionen hervorgebracht. Auch die Logistik mit An- und Auslieferung läuft nach einem genauen Plan, um die Nachbarschaft nicht in ihrer verdienten Nachtruhe zu stören.

2013 wurden knapp 2 Millionen Fahrzeuge im BMW Werk produziert, das sind ca. 900-980 Autos pro Tag. Alle individuell nach Kundenwunsch.

Die zweistündige Werkführung war einen Ausflug wert und wir können jedem Autofan empfehlen, sich den Werdegang von einem Stück Blech zu einem fertigen Auto mal live anzuschauen. https://www.bmw-welt.com/de/visitor_information/guided_tours/plant.html

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 Beginn der Werkführung in der BMW Welt – Ausklang beim Art Car Podest  im Museum

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