Wo bin ich? Königsklasse für 50 von 70

Wo bin ich? Königsklasse für 50 von 70

Welch glückliche Fügung hat mich doch mal mit der U-Bahn fahren und den Hinweis entdecken lassen, dass die Ausstellung `Königsklasse` auf Schloss Herrenchiemsee gezeigt wird:

https://www.pinakothek.de/koenigsklasse-iv

Auf dem Rückweg vom Sommerurlaub ein sehr willkommener Abschluss und im Nachhinein ein absolutes A-ha-Erlebnis.

Zuerst die geführte Tour durch die Prunk-Räume mit der kurzen Einführung in die Geschichte dieses nahen Königs. UND dann der Abschluss der Führung, die genau in dem Raum endet, in dem die Führung begonnen hat….NUR nicht barock und prunkvoll und gold und viel, sondern PUR. Wir enden in einerm der 50 Räume, die nicht ausgebaut wurden und der so wunderbar in seiner schlichten Materialität ist, dass er mir eben das `Ohhh` entlockt, dass mir der prunkvolle Eingangssaal 30 Minuten zuvor entlockt hat. Ohne das barocke Make-up der majestätischen Eingangshalle, wirkt der zweite Treppenraum, wie der vernachlässigte Zwillingsbruder, der doch durch die identische Proportion und Raumgeometrie fast noch mehr beeindruckt.

Von dort aus, kann man in die temporäre Ausstellung `Königsklasse` starten, die in diesem rohen unausgebauten Teil des Schlosses installiert wurde. Hier stimmt für den Kunstlaien und Innenarchitektur-Profi alles. Die Exponate, ihre Anordnung und die Räumlichkeiten sind in ihrer Vermengung absolut inspirierend. Man spürt die hohe Herrschaftlichkeit und doch sind einem die einzelnen Räume nahe. Man fühlt sich getragen und gelangt nach der Ausstellung, didaktisch klug, wieder in drei barocke Räume, die dann in ihrer Pracht gar nicht mehr so wirklich einschüchtern können, weil man weiss, welch Schätze in diesem Gebäude, auch ohne Prunk, einfach wirken dürfen.
Ein Schloss, in dem 50 von 70 Räumen nie ausgebaut werden konnten, lädt ein, zum Weiterträumen. Und das hätte Ludwig II. bestimmt gefallen. Wieviel Raum erfolgreich macht, ist hier eine Überlegung wert.

Anders als das schäbige Schloss-Cafe….aber das ist eine traurige innenarchitektonische Geschichte, die hier nicht vertieft werden sollte.

Vielleicht finden Sie bis zum 3. Oktober noch die Möglichkeit, die Insel zu besuchen.
Danach soll es eine neue temporäre Ausstellung in diesen, ansonsten nicht öffentlichen Räumen geben. Da lohnt sich ein Besuch in jedem Fall.
Das Photo der barocken Eingangshalle, links, ist dieser Seite entnommen, da dort Photographier-Verbot herrscht: https://www.herrenchiemsee.de/deutsch/n_schloss/index.htm

 

 

 

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