Abenteuer Büro oder Dienstreise ….

Abenteuer Büro oder Dienstreise ….

Maite Mayer Otomaz ist auf der Suche nach einem neuen Job. Nach ihrem erfolgreich absolvierten Studium in Bilbao hat sich Frau Mayer Otomaz mit Familie in Hannover niedergelassen. Positiv und aufgeschlossen, würde sie einen Ortswechsel als Chance und Verbesserung der Lebensqualität sehen. Sie ist auf der Suche nach Gemeinschaft und stabiler Heimat. Beim Bewerbungsgespräch trifft Sie auf ihre potentielle, neue Kollegin. Frau Dr. Julia Schreiber ist seit bald 10 Jahren für das Unternehmen tätig. Das Bestreben der Firma, mit neuer Büroraumausstattung neue Mitarbeitende anzuwerben, steht sie kritisch gegenüber. Generell ist sie aber Änderungen aufgeschlossen.

Diese kleinen Geschichten potentieller Nutzer einer Bürofläche ließen sich noch um einiges erweitern und ausdifferenzieren. Aber auch schon bei dem kurzen Umriss der Vita zweier fiktiver Charaktere wird klar: Jede Person bringt eigene Bedürfnisse mit – nur unter Einbezug der Spezifika eines Unternehmens und seiner Angestellten kann eine gute Büroumgebung entstehen. Sie bilden also die Ausgangslage einer jeden Büroraumplanung. Die Frage nach dem WER ist damit essentiell, egal ob es um die Zielgruppenanalyse für einen Neubau handelt, die Umstrukturierung vorhandener Bürostrukturen oder die Anpassung der Räumlichkeiten für eine Rückkehr ins Büro nach jetzt fast drei Jahren Mobilarbeit, bedingt durch die COVID-19-Pandemie.

Um die Bedürfnisse der Arbeitnehmer zu erkennen gibt es nützliche Tools. Diese tragen unterschiedliche Namen wie Empathy Map, Customer Journey oder User Journey und kommen teilweise aus dem Bereich des User-Experience-Designs oder dem Marketing. Die Grundlagenermittlung für innenarchitektonische Konzepte können diese Methoden aber ebenfalls gut ergänzen. Die Frage nach dem „Wer“, ist vor und neben dem wichtigen Why-How-What,  eine Klassische aus der Grundlagenermittlung, die Zielgruppe betreffend. Der Beantwortung dieser Fragestellung bringt uns ein Durchleben eines exemplarischen Tagesablaufs näher. Dabei können Szenarien durchgespielt werden, wie zum Beispiel das Ankommen am Morgen, das Suchen und Finden der passenden Umgebung für die anstehenden Tätigkeiten und das Verlassen der Flächen.

Aus der eingehenden Analyse und des spielerischen Durchlebens des Arbeitsalltags, ergibt sich dann unter anderem die Basis für ein attraktives Raumprogramm. Diese Verfahrensweisen können nicht nur bei der Ableitung der Raumbedarfe und der Ausgestaltung dieser behilflich sein. Die Kommunikation der Veränderung wird authentischer und entsprechend wächst das Verständnis der Mitarbeitenden für die neuen Entwicklungen im Unternehmen, die neue Räume erfordern können.

Wieder zeigt sich, dass Architektur bzw. Innenarchitektur ein interdisziplinärer Teamprozess ist, der von den unterschiedlichen Blickwinkeln und Kompetenzen der einzelnen Beteiligten profitiert – mit der individuellen, optimalen Lösung als Zielbild. Die Räume wirken einladend, geben Orientierung und der Arbeitstag wird zur sinnstiftenden Reise.

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