„Kreativ, bin ich am besten … allein!?“
Die Frage nach den Faktoren, die uns ins Büro locken, ist gerade omnipräsent. Ebenso wie die Herausforderung, die Zusammenarbeit zu organisieren, ohne einen großen Verwaltungsaufwand zu generieren und dennoch bewusste Begegnung zu fördern. Selbstverständlich sollten auch alle Lösungen nachhaltig wirken und langfristig funktionieren.
Kürzlich durften wir ein Projekt für ca. 4500 Mitarbeitende planen und umsetzen, bei dem genau diese Fragen im Raum standen. Es handelte sich um ein Bestandsgebäude, in welchem hochwertige Arbeitsspots für die geforderte Anzahl an Mitarbeitenden realisiert werden sollten. Um Synergien zu heben, wurde nach eingehender Untersuchung der Entschluss gefasst, nutzungsorientierte Verbünde, sogenannte Cluster, in den Vordergrund der Überlegungen zu stellen, anstatt der ursprünglichen Abteilungslogik. Bei Abfragen im Rahmen einer umfassenden Beteiligung der Mitarbeitenden, kristallisierten sich 4 Hauptarbeitsweisen heraus, die räumlich in Module übersetzt wurden und in eine übergeordnete Unternehmens-Strategie mündeten. Aus der Analyse der Anzahl an Mitarbeitenden konnte die Größe der jeweils zur Verfügung stehenden Fläche abgeleitet werden. Mittels eines von uns entwickelten Konfigurators, der die Tätigkeitsprofile berücksichtigte, konnten anschließend die benötigte Quantität der vier unterschiedlichen Module (=Arbeitsweisen) ermittelt werden. Um diese einzelnen Module und die damit verbundenen Spielregeln intuitiv erkennen zu können, wurde eine Farbcodierung erarbeitet, die in die Gebäude-Signaletik aufgenommen wurde. Das gewährleistet den Mitarbeitenden, die Module und auch sich gegenseitig leicht zu finden.
Die Raum-Module setzten sich dabei aus folgenden Elementen zusammen: Collaborate, Recharge, Focus und Team. Mit Hilfe von sogenannten Frames, ein Modulares Raum-System, das als Raumteiler unterschiedliche Funktionen wie Garderobe, Ablagefläche, Pflanzwände, Lockerfächer, Medienwände und Sitznischen mitbringt, lässt sich jedes Raum-Modul zonieren.
Die Flächen sind mittlerweile bezogen und es zeichnet sich ein interessantes Bild ab: Die Team-Module freuen sich großer Beliebtheit, wobei die Fokus Bereiche vor allem bei den Mitarbeitenden punkten, die sich zu Hause keinen adäquaten Arbeitsplatz einrichten können. Einige ziehen nach wie vor das Homeoffice für Stillarbeit vor.
Wir können erkennen, dass die Zusammenarbeit und die Teamidentität ein „Pull Faktor“ sein können, ebenso stark wie ein technisch und ergonomisch gut ausgestatteter Arbeitsplatz. Es gilt also weiterhin: Eine ausführliche Grundlagenermittlung unter Einbezug der Mitarbeitenden sind elementar, um eine optimale Umgebung für individuelle Arbeitsweisen zu entwickeln und dabei die Identität von Unternehmen zu schärfen.
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